Editorial

Während die Bauwirtschaft im Oktober ein zunehmend unsicheres Marktumfeld für private und öffentliche Bauherren prognostizierte, zeichnen sich für die öffentlichen Auftraggeber des Garten- und Landschaftsbaus bessere Verhältnisse ab. Bundesumweltministerin Steffi Lemke will ein 4-Milliarden-Euro-schweres Aktionsprogramm für den natürlichen Klimaschutz auflegen, das vielfältige Investitionen in Deutschlands Stadtgrün vorsieht. Im Wirtschaftsplan 2022 des Energie- und Klimafonds wurde dafür bereits ein Titel eingerichtet. (Seiten 5 und 6)

Der GaLaBau ist dafür gut aufgestellt. Mit 4 167 neuabgeschlossenen Ausbildungsverträgen zum Stichtag 31. Dezember 2021 hat der Garten- und Landschaftsbau so viele Auszubildende gewonnen wie seit Jahrzehnten nicht. So hat es das Statistische Bundesamt verkündet. AuGaLa-Geschäftsführer Axel Ralf Liedtke freut sich. Aus seiner Sicht gehen die guten Zahlen vor allem auf das Interesse junger Leute am Arbeiten im Einklang mit der Natur und die aktuelle Nachwuchs-Werbekampagne der Landschaftsgärtner zurück. (Seite 6)

Dass der Branchennachwuchs dann von der Pike auf digital geschult werden soll, ist klar. Baumaschinen werden mit immer raffinierterer Vermessungstechnik ausgerüstet, die ungemein hilfreich ist, aber auch verstanden werden muss. So ist das Thema "Fachschulunterricht mit neuen Tools und Medien" von größter Brisanz. Der Erfahrungsbericht aus der bayerischen Fachschulen in Landshut und Veitshöchheim zum digitalen Lernen ist deshalb eine Pflichtlektüre. (Seiten 23 bis 28)

Mit Mängelrügen, denen der Auftragnehmer keine Beachtung schenkte und Mängelbeseitigungsaufforderungen, die er negierte, hat Fachanwalt Rainer Schilling viele Erfahrungen gesammelt. Meist landen sie vor Gericht. Manchmal wird ein gerichtliches Beweisverfahren angestrebt, oft wird vom Auftraggeber ein Sachverständigengutachten eingereicht. Viele Beweisverfahren aber dauern sehr lange. Wer wissen will, wie man am besten durch den Paragrafen-Dschungel kommt liest auf den Seiten 42 bis 44.

Ich wünsche Ihnen eine möglichst lange Zeit mit Temperaturen über Null. Es grüßt Sie herzlichst

Ihr Christian Münter